AQUAKO Super Macro Lens IV
Der koreanische Hersteller Aquako stellt kompakte Makrolinsen für die Unterwasserfotografie her, die besonders durch ihr sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis punkten können. Verglichen mit anderen Makrolinsen fällt sofort das geringe Gewicht und der kleine Durchmesser von 55mm auf. Für das Reisegewicht super angenehm, führt dies jedoch dazu, dass man sehr stark Einzoomen muss oder ein Makroobjektiv mit großer Brennweite (90mm bei Kleinbild) als Voraussetzung hat. Man kann die Linse sicher auch mit kleineren Brennweiten nutzen, jedoch tritt dann eine Vignettierung ein.
Die Linse verwendet ein M52 Gewinde, was uns erstmal kleinere Probleme beschert hat, da der im Lieferung enthaltene StepDown Ring von M67 auf M52 nicht ganz kompatibel mit unserer Gehäuse/FlipHolder Kombination war. Die Aquakolinse war einfach zu weit weg vom Objektiv, dies konnte jedoch einfach behoben werden in dem wir den D&D Aquako Adapter statt des StepDown Ringes verwendet haben.
Technische Daten
- Model: AQUAKO Super Macro Lens IV
- Vergrößerung: 2.5X (bei 100mm Kleinbild)
- Dioptrien: +16
- Gewinde: M52
- maximale Tauchtiefe: 100 Meter
- Durchmesser (Außen): 55 mm
- Länge: 43.1 mm
- Gewicht (an Land): 202 Gramm
- Gewicht (unter Wasser): 110 Gramm (Abtrieb)
Lieferumfang
- Aquako Super Macro Lens
- Step Down Ring (Adapter) von M67 auf M52 Gewinde
Test
Linse montiert und voller Erwartungen ab ins Wasser und erstmal große Ernüchterung. Keines der ersten Bilder war wirklich gut, das Fokussieren mit dem Autofokus dauerte gefühlt eine Ewigkeit und irgendwie sahen auch alle Bilder etwas schwammig/verzerrt aus. Bei gleichem Setup funktioniert hier das Nauticam SMC-1 deutlich besser und ist einfacher zu handhaben. Nach einigem hin und her sind wir dann doch warm geworden mit der Linse, das Umstellen auf manuellen Fokus inkl. Fokus-Peaking/Fokus-Magnifier und das erhöhen der Lichtmenge der Fokuslampe brachten dann die gewünschten Ergebnisse.
Die Bildqualität ist für diesen Preis doch überraschend gut, beim direkten Vergleich mit dem Nauticam SMC-1 oder Subsee +10 sieht man jedoch einen optischen Unterschied bei der Schärfe ohne es messen zu müssen. Ob es diesen Unterschied auch bei einer Kamera mit weniger als 42 Megapixel gibt, wurde nicht getestet, jedoch sollte der Unterschied dann nicht mehr so groß ausfallen. Chromatische Aberrationen sind meist in geringem Umfang vorhanden jedoch können diese bei der Nachbearbeitung fast komplett entfernt werden.
Beim Handling machen sich die +16 deutlich bemerkbar, das Fokussieren ist bei einem Abstand zwischen Linse und Objekt von ca. 3-9cm möglich, die besten Ergebnisse erzielt man jedoch zwischen 4-5cm Abstand. Dies bedeutet aber auch, dass man nur sehr wenig Spielraum hat, eine ruhige Hand und eine sehr gute Tarierung sind also Pflicht.
Bei einem aktuellen Preis von ca. 275€ kann man diese Linse nur empfehlen, jedoch sollte man sich auch im klaren sein, dass man nicht sofort die besten Ergebnisse erzielt. Ob es dann auch die Version mit +16 sein muss, oder ob nicht die kleinere Aquako III mit einfacherem Handling und +12 reicht, muss jeder für sich entscheiden. Wir würden die Auako IV jedoch empfehlen und die Eingewöhnungszeit investieren, die maximale 2,5-fache Vergrößerung ist dies einfach Wert.
Testsetup
- Sony A7rii
- Sony FE 90mm f/2.8 Macro bzw. Sony FE 24-70mm f/4
- Nauticam NA-A7ii
- 2x Symbiosis SS-2 4000 Lumen Blitz
- 2000 Lumen Fokuslampe
- D&D Doppel-FlipDiopter Holder